Ab in die Wüste

Am Donnerstag den 22. März ist unser Johannes mit dem Flugzeug in Fes angekommen. Mit gehöriger Verspätung, aber wer will sich bei dem Preis beklagen? Wir haben noch am späten Nachmittag eine marokkanische Telefonkarte fürs Internet für ihn besorgt und die Weinvorräte aufgefrischt. Weiter südlich sind kaum noch Alkoholquellen zu finden. Für ca. 35€ konnte man einen kleinen Bungalow mieten, so dass wir nicht zu dritt im engen Auto schlafen mussten.
Am Freitag sind wir dann, später als geplant, gegen Süden aufgebrochen. Zu Hannes Ankunft hatte sich das Wetter gebessert, die Sonne schien, allerdings ging ein kalter Wind. Wir wollten unbedingt den Hauptkamm des Atlas überwinden, um endlich mal Wärme zu spüren. Dazu waren allerdings gleich mehrere Pässe zu überwinden.





Die schneebedeckten Berge im Hintergrund bilden den Hauptkamm des Hohen Atlas. Mit dem Wetter verhält es sich hier ähnlich wie in den Alpen. Im Norden bleibt der Regen hängen, hinter dem Gotthardt oder dem Brenner auf der Südseite das schönste Wetter. Deshalb ist es auf der Nordseite noch einigermaßen fruchtbar und grün, im Süden furztrocken und öde. Trotzdem hat diese leere Landschaft einen Zauber, vor allem, weil man wegen der klaren Luft zig Kilometer weit sehen kann.














Sobald man die hohen Berge im letzten Bild hinter uns gelassen hatten, wurde es deutlich wärmer, selbst auf einem Campingplatz in 1200m Höhe. Dieser Platz trägt den Namen "Jurassic Park", was wohl von einem aus Lehm modellierten Saurier herrührt und sonst keinerlei Sinn hat. Die Lage des Platzes in den Bergen ist allerdings grandios.
















Zu dem Bewässerungsgraben im letzten Bild gibt es eine Geschichte: Vor zwei Jahren ist der Hund dort reingefallen, war zunächst einfach weg, bis wir ihn bellen hörten und im Graben schwimmend vorfanden. Keine Chance, den Hund raus zu heben, also musste ich selbst ins Wasser. Des Wasser war hüfthoch, Pass und Geld wurden nass, der Graben war ca. zwei Meter tief und einen Meter breit. Der Hund war mit einigem Kraftaufwand schnell gerettet, ich selbst allerdings brauchte glatte 20 Minuten, um dort wieder raus zu kommen. Die Wände waren nahezu senkrecht und boten keinen Halt. Es dauerte glatt 20 Minuten, bis ich watend eine Stelle gefunden hatte, wo ich mit eigener Kraft rauskam.

Bevor wir gegen Mittag weiter nach Süden aufbrachen, haben wir die Gegend noch einmal angesehen.




Auf der Fahrt Richtung Sandwüste kamen wir durch sehr unwirtliche Gegenden. Nur wo ein es Wasser gibt, wächst irgendwas.






Unterwegs mussten wir in einem der zahlreichen Mineralien und Nippesläden anhalten, wo man vergeblich versuchte, Hannes mit der ortsüblichen Kleidung neu einzukleiden.
















Mit jedem Kilometer, den wir weiter nach Süden aus den Bergen herauskamen, wurde es wärmer, am Nachmittag, als die Bilder aus der Sandwüste entstanden, war es 28 Grad, fast schon Zuviel auf die Schnelle. Zum ersten Mal in den letzten fünf Wochen konnten wir draußen Kaffee trinken.







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