Am Sonntag gegen Mittag haben wir uns bei km 69041 Richtung Almeria auf den Weg gemacht. Wir sind jetzt zwei Wochen unterwegs und haben rund 2800 km hinter uns. Passt zum erprobten Schnitt von 200 km pro Tag.
Am Morgen war das Wetter noch sonntäglich schön, was sich aber leider bals ändern sollte.
An der Costa del Sol, wo es eigentlich so gut wie nie regnet, schüttete es wie aus Eimern. Die Berge waren in den Wolken verschwunden. Wir sind einfach bei strömendem Regen weiter gefahren, bis er aufhörte, weit über Almeria hinaus. Unseren Plan, von Almeria aus in die Berge zu fahren, haben wir wegen des Wetters aufgegeben.
Bei strömenden Regen ging es durch eine von endlosen Plastik-Gewächshäusern geprägten Landschaft. Manchmal glaubte man in der Ferne einen See zu sehen, aber es erwies sich stets als Quadratkilometer große Plastikabdeckung der Landschaft.
Als wir das Schlechtwettergebiet schließlich durchfahren hatten und die Sonne wieder schien, begann der Sturm. So heftig, dass man größere Schwierigkeiten hatte, die Spur zu halten. Das war vor allem deswegen schlimm, weil die Straße über riesige Viadukte führte, wo der Wind besonders übel wehte. Für die 200 km zwischen Malaga und Almeria brauchte man früher auch mit einem PKW gut vier Stunden. Die Berge reichen hier oft bis ans Meer und die Küstenstraße musste kurvenreich zig Berge überwinden und durch ebenso viele Täler. Das hat sich durch die spanische Verkehrspolitik gründlich geändert. Heute benötigt man die halbe Zeit. Was stört uns ein Berg, wenn man ihn abtragen, einschneiden oder mit riesigen Tunneln durchbohren kann? Und so ist die Fahrt heute ein ständiger Wechsel von Tunneln und abenteuerlichen Viadukten. Nur bei Sturm kein Vergnügen. Unser Navi kannte die neue Straße noch nicht und empfahl deshalb ausdauernd, doch auf der Autobahn zu wenden oder auf einem Viadukt scharf rechts abzubiegen, was nicht zur Beruhigung der Situation beitrug. Eva formulierte schon mal vorsichtshalber, bei dem Wind solle man aber lieber nicht mit der Fähre fahren. So weit sind wir noch garnicht. Wir sind schließlich von der relativ neuen Autobahn abgefahren und haben auf einem schönen Platz Deckung gesucht.
Der Ort hier heißt Motril, der Campingplatz ist gut besucht, aber noch nicht übervoll. Ich habe das Mittelmeer selten so aufgewühlt gesehen.
Wegen des heftigen Windes sind wir auch am Montag in Motril geblieben, haben die Zeit zum Wäschewaschen benutzt und ein wenig die Gegend erkundet. Allerdings außer einem alten Castell gibt es hier nur Gewächshäuser in Plastik. Dafür ist wenigstens der Platz "Don Cactus" nicht so voll und sehr schön.
Am Dienstag morgen sind wir dann bei km 69134 gegen 11:30 Uhr Richtung Malaga und dann nach Ronda gestartet. Der Wind war erträglich., die Straße traumhaft, Getreu dem Motto "Nur nicht am falschen Ende sparen, solange die EU noch zahlt" haben die Spanier hier einen Verkehrsweg gebaut, der einen staunen lässt. Ein steter Wechsel von langen und hohen Viadukten mit langen Tunneln, teilweise dreispurig - in jede Richtung!.
Ab Malaga haben wir dann die Küstenstraße verlassen in Richtung Ronda. Eine schöne alte Stadt mit einer spektakulären Schlucht zwischen Alt- und Neustadt. Hier ein Foto aus dem Netz, ich werde morgen selbst Fotos machen und einstellen.
Hier sind man die Schlucht, die die Stadt zerteilt, aus der Ferne |
Der einzige Nachteil dieser Stadt: Unglaublich steile Straßen.
Am Mittwoch sind wir gegen 11 Uhr zu Fuß in die Altstadt gewandert und haben etwa drei Stunden lang beachtliche Höhenunterschiede überwunden. Da Hund und Frau nicht mehr die Jüngsten sind, mussten wir häufig Pause machen. Gute Gelegenheit zum Fotografieren.
Es ist deutlich steiler, als das Foto erahnen lässt |
Die Stadt ist natürlich ein Touristenmagnet, selbst jetzt sind erstaunlich viele Leute unterwegs. Auffällig, wie viele Chinesen hierher kommen. Aber die Stadt ist wirklich sehenswert, wenn auch nicht sehr rentnerfreundlich wegen der Steigungen. Obwohl es nur 16 Grad warm ist, kommt man ins Schwitzen. Man kann das Frühjahr schon riechen.
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