moulay bousselham




Am Sonntag morgen sind wir bei dem schon gewohnten Sturm etwa 100 km weiter nach Süden gefahren. Überall stand das Wasser in der Landschaft, wir mussten an einer Unterführung durch eine riesige Pfütze, ca. 50 m lang und 30cm tief, hart an der Grenze des Machbaren, für PKW schon zu tief. Der viele Regen der letzten Tage hat zumindest alles in sattes Grün verwandelt.





Der Ort heißt Moulay Bousselham, er  liegt direkt am Atlantik. Hier mündet ein großer Fluss, der hier eine riesige flache Lagune gebildet hat, wo die Bewohner Fischfang betreiben und Touristen übers Wasser schippern, um ihnen die reichhaltige Vogelwelt zu zeigen. Wir kennen das schon aus dem vergangenen Jahr und haben uns das geschenkt. 




Im vergangenen Jahr war ich hier beim Friseur. Das habe ich mir diesmal auch nicht nehmen lassen. Bemerkenswert, es war ein Friseursalon ohne Wasseranschluss. Es gab zwar ein Waschbecken, aber das Wasser kam aus einer Pumpkanne.

Natürlich hat Eva auch die entsprechenden Vorher-Nachher Bilder gemacht.






Die ganze Gegend hier ist sehr fruchtbar, entsprechend groß das Angebot an Früchten und Gemüse, alles zu Spottpreisen.





Auf dem Weg in den Ort begegneten wir auch im Wohngebiet freilaufenden Kühen, die aber zum Glück für den Hund nicht zu dem jagdbaren Wild gehören. Anders als Hühner und Katzen, was einen Besuch eines marokkanischen Marktes höchst aufregend macht. Der Herr muss lernen, zu sehen und zu denken wie sein Hund, um im richtigen Moment die Leine gut festzuhalten.








Ganz anders als bei uns: Immer und überall viele Leute an der Straße, die auf irgendetwas warten, den Bus, ein Taxi oder vielleicht auch gutes Wetter. Was auch auffällt, sind unglaublich viele Schulkinder, die mit Fahrrad oder Schulbus unterwegs sind. Das hat sich, selbst auf dem Land, unglaublich verbessert. Auch in der tiefsten Provinz gibt es Schulen und Schulbusse.

Noch ein Paar Fotos zu den Zuständen der meisten Campingplätze im Lande. Insbesondere bei kommunalen Einrichtungen muss man gegenüber Zentraleuropa gewisse Abstriche machen. So musste ich gestern selbst zur Rohrzange greifen, um eine eine unter Wasser stehende Toilette trocken zu legen. Ein Spezialist hatte bei einer flexiblen Zuleitung zum Spülkasten eine Dichtung vergessen. Im Sommer kein Problem, da verdunstet das Wasser schneller als es nachfließt. Jetzt macht es das Klo unbrauchbar, was aber auch in einem guten Hotel niemanden aufregt oder zur Abhilfe motiviert.
Auch was die elektrische Sicherheit angeht, wird bei uns total übertrieben. So geht es auch:







Die beiden ersten Fotos sind noch aus dem letzten Jahr von einem großen Campingplatz direkt beim Ort. Weil dort inzwischen auch die letzte Dusche kein Warmwasser mehr hat, haben wir einen entfernteren Platz gewählt. Der hat auch viel bessere Elektroinstallationen, allerdings werden Schutzleiter hier weniger ernst genommen als bei uns. Unser Auto steht nur ganz wenig unter Spannung, ich wird es wohl selbst erden müssen.




Das letzte Foto zeigt, dass auch moderne Installationstechniken Einzug gehalten haben. Die Verteilung genügt schon fast unseren Maßstäben, nur die Hauptzuleitung lässt zu wünschen übrig. Frostsicherheit ist hier kein Thema.


Gegen Abend hatte sich endlich die Sonne gegen die Wolken durchgesetzt, da sieht
manches Chaos auf dem Platz viel schöner aus.






Und noch besser, zum Abendessen gibt es Pfannkuchen mit frischen Waldbeeren und Himbeeren. 



Weil das Wetter endlich mal erträglich ist, sind wir auch am Dienstag (13.3) noch am Ort geblieben. Wir haben das Nötigste eingekauft und die örtliche Geschäftswelt besichtigt.

Was auffällt: als Transportmittel keine Esel mehr. Stattdessen chinesische Lastendreiräder und gebraucht deutsche Mecedes Kastenwagen oder Busse der Serien 207 D und folgende, die es hier zu tausenden gibt.




Kommentarlos noch  ein paar Eindrücke aus dem kleinen Ort Moulay Bousselham am Atlantik.




Sanitärfachhandel

Der Ersatz für den abgeschafften Esel


Der Mercedes Kastenwagen ist Universal Lastesel

Ein Bekleidungsfachgeschäft


Eva hat hier Fleisch gekauft. Wenn ihr nichts mehr von uns hört, kennt er den Verantwortlichen




Fußgängerzone





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