Nun ab Richtung Heimat

Je weiter man an der Atlantikküste nach Norden kommt, umso dichter wird die Besiedlung. Essaouira ist noch wunderschön, ganz in der Nähe gibt es in einem ausgedehnten Waldgebiet von Arganbäumen einen wunderschönen, von Franzosen geführten Platz "esprit nature". Hier gibt es tatsächlich nichts Aufregendes, einfach nur Ruhe und Natur. Kraft sammeln für die anstrengende Fahrt Richtung Norden.






Rund um den Platz gibt es nur einzelne Bauernhöfe, die unter den Bäumen Schafe halten oder Getreide anbauen, das übrigens schon fast reif ist und langsam die goldgelbe Farbe annimmt. Die Straßen sind hier alle ungeteert und man sieht mehr Esel als Motorfahrzeuge. 











Auch wenn hier nur ganz wenige Leute leben, es gibt eine einklassige Grundschule.






























Am nächsten Morgen habe ich mit Hund einen ausgedehnten Spaziergang unternommen.



Aus diesen Früchten wird das berühmte Arganöl gewonnen

Das Getreide ist fast entereif



Von hier aus Richtung Norden wird es weniger schön. Hinzu kam, dass auch das Wetter weniger freundlich war. Heftiger Regen und schlimmer Sturm, auch wenn die Aussicht bei der nächsten Übernachtung gut war, es war eine unruhige Nacht, denn der Sturm rüttelte kräftig am Wagen. und der Regen trommelte auf's Dach. Heftigen Wind gibt es hier wohl immer, wie man an der Energieversorgung der Laternen sehen kann. Jede hat ihr eigenes Windkraftwerk.




Es war stürmisch, dafür war die Aussicht gut

Wir verließen am nächsten Morgen die Küstenstraße und nutzten zum ersten Mal eine marokkanische Autobahn, um Land zu gewinnen.
Casablanca ist trotz des berühmten und wohlklingenden Namens eine riesige Industriestadt mit viel Reichtum im Zentrum und einem Gürtel von Elendsquartieren in den Außenbezirken. Wir wollten uns die anstrengende Durchfahrt ersparen und haben deshalb bis weit hinter Rabat die Autobahn benutzt. Man kommt hier locker doppelt bis dreimal so gut voran wie auf der Landstraße. Ab und zu ein Adrenalinausstoß, weil Fußgänger die Autobahn queren oder Taxen auf der rechten Spur anhalten, um Leute aussteigen zu lassen. Ganze Familien warten auf dem Standstreifen auf ein Taxi. Irgendwann gar ein Lastwagen mit tausenden von Hühnern verkehrt herum auf dem Mittelstreifen. 
Unsere letzte Nacht im Land haben wir in Moulay Bousselham verbracht, wo wir schon am Anfang der Reise vor fünf Wochen waren.



 Auch der Hund freute sich, dass das Wetter sich gebessert hatte. Der Sturm hatte sich beruhigt und wir konnten hoffen, ohne Magenprobleme nach Europa übersetzen zu können.

Die Ausreisemodalitäten dauerten knapp eine Stunde. Viermal wurden die Reispässe kontrolliert, dazwischen das gesamte Fahrzeug mit einer von der EU gesponserten Anlage mit Röntgenstrahlen durchleuchtet. Vor der Einfahrt in die Fähre eine letzte Gesichtskontrolle. Man will so im Auftrag und auf Kosten der EU verhindern, dass illegale Grenzgänger den europäischen Kontinent erreichen, was angesichts der Kontrollen und der Zäune unmöglich scheint.






 Ich schreibe diesen Bericht in Tarifa, an der südlichsten Stelle Europas, da wo das Schild "Africa 15 km" auf der Titelseite steht. Wir bleiben hier für zwei Tage, weil es so schön ist und starten am Dienstag Richtung Granada. Hier gibt es wirklich den schönsten Strand weit und breit und heute tiefblauen Himmel pur.

Tarifa ist der südlichste Punkt Europas, noch südlicher als Gibraltar











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