Weiter Richtung Südfrankreich

Am Mittwoch, den 22.2., sind wie immer etwas spät gegen 11:30 Uhr bei km 66825 gestartet. Der eiskalte Ostwind, den der Wetterbericht für zu Hause angesagt hat, ist auch hier angekommen. Bei Temperaturen kurz über Null verspürt man wenig Lust, das warme Auto zu verlassen. Es ist zwar kein Schnee mehr da, aber alles fühlt sich noch winterlich an. Alle Flüsse haben Hochwasser, teilweise fahren wir scheinbar durch große Seenlandschaften, viele Wiesen stehen unter Wasser. Am Nachmittag finden wir einen schönen Standplatz in Dampierre an der Besbre knapp links der Loire.



Der Standplatz ist zwar kostenlos, die Temperaturen laden aber nicht zum Bleiben ein

Alles kostenlos, Entsorgungsmöglichkeit, Wasser, sogar der Strom. Das gibt es häufig in Frankreich, dass Gemeinden zur Förderung des Tourismus kostenlose Stellplätze anbieten. Der Bedarf danach ist aber auch noch größer als in Deutschland. Bei einem niedrigeren Renteneintrittsalter und höheren Renten gibt es weit mehr Wohnmobilisten als bei uns. Was ebenfalls auffällt: Auch in der Provinz hervorragend gepflegte Parkanlagen, überall intakte Spielplätze und Schulen sowie andere öffentliche Gebäude in tadellosem Zustand. Es gibt hier einen großen öffentlichen Arbeitsmarkt und massig Arbeitskräfte beim jeweiligen Stadtgartenbauamt. Man verdient hier zwar nur den Mindestlohn, aber selbst der ist höher als in Deutschland und man verrichtet für die Gemeinschaft sinnvolle Arbeit. Im Sommer fällt es noch mehr auf, wenn Scharen von Bauhofarbeitern Rasen mähen, Hecken schneiden und öffentliche Gärten pflegen. An fast jeder Brücke und vielen Laternenpfählen findet man Blumenkästen, die gepflegt werden. 




Die kleine Stadt Dampierre hat gut 3000 Einwohner. Man achte auf das aufwendige Gebäude der Feuerwehr.



Vorbildlich auch die vielen Fahrradwege entlang der Flüsse und Kanäle. Man kann das Land über weite Strecken auf autofreien, asphaltierten Fahrradwegen durchqueren.







Am Donnerstag den 22.2. sind wir weiter Richtung Südwesten gefahren, westlich am Zentralmassiv vorbei, um Schnee und Eis zu entgehen. Nach längerer Suche und über 300 km Fahrt fanden wir tatsächlich einen offenen Campingplatz mit beheizten Duschen. Man möchte schließlich, wenn man schon alt aussieht, nicht auch noch so riechen.

Die Temperatur hier in der Gegend von Perigueux sind mittags etwa 7 Grad, der Ostwind wird vom Zentralmassiv abgeblockt. Man wird ja bescheiden, was Temperaturen angeht und wir werden den Freitag hier verbringen und erst Samstag weiterfahren. Wir müssen noch entscheiden, ob wir die Mittelmeerroute einschlagen, am Atlantik vorbei nach Süden fahren oder mitten durch die Berge, falls der Pass zum Tunnel von Bielsa offen ist. Mal sehen. Wir haben Zeit und sind ja nicht auf der Flucht, wie Eva immer sagt, um mich zu bremsen. Tatsächlich gibt es auf dem riesigen Areal des Platzes zwei weitere Camper, die den winterlichen Temperaturen trotzen.
Ach noch was zum Thema Alter. Ich habe nicht nur mein Haarwaschzeug in der letzten Dusche vergessen, sondern, was schlimmer ist, das Stativ für die Satellitenschüssel in Dampierre stehen lassen. Mal sehen, ob man das hier kaufen kann, was in der Hauptsache ein sprachliches Problem werden könnte. Bis dahin: Improvisation ist alles. Der Fahrradständer musste herhalten.



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